Boris Vian

Boris Vian, geboren am 10. 3. 1920 in Ville d'Avrey (Departement Seine-et-Oise). Er las seit seinem 5. Lebensjahr französische Klassiker, spielte Schach und beherrschte mehrere Musikinstrumente. Seine Spielkameraden waren Yehudi Menuhin und François Rostand. Getrübt wurde diese fröhliche Kindheit durch eine schwere Diphtherie im Alter von 12 Jahren, die eine Herzmuskelschwäche nach sich zog. Drei Jahre später erkrankte er an Typhus. Sein schlechter Gesundheitszustand verlangte ihm fortan Rücksichten ab, die einzuhalten ihm immer Schwierigkeiten bereiten sollten. 1935 erste Reifeprüfung (wegen seines geringen Alters mit Sondergenehmigung), 1937 die zweite; 1942 Ingenieurexamen, Fachrichtung Metallurgie. 1941 Heirat mit Michelle Léglise. 1942 Geburt des Sohnes Patrick und Bekanntschaft mit Jacques Loustalout, genannt “der Major”. Nach dem Ingenieurexamen arbeitete Vian zunächst als Normer in der “Association Française de Normalisation”, dann (1946/47) beim “Office du Papier”, dem Verband der Papier- und Pappindustrie. 1942 gründete er mit Claude Abadie eine Jazzband, deren Erfolg beachtlich war. Vian, der “trompettiste”, wurde als “Prinz Boris” im Saint-Germain-des-Prés der vierziger Jahre gefeiert. 1943 erschien sein erster Roman “Aufruhr in den Andennen”, der jedoch nur im Freundeskreis gelesen wurde. Vian beschäftigte sich mit Mathematik und Technik, Poesie und Philosophie gleichermaßen, experimentierte mit technischen Geräten, erfand elektronische Reim- und Dichtmaschinen und pendelte zwischen ...